Rheinische Post, 31. Mai 1994

 

Astrid André stellt in der renovierten Filiale der Stadt-Sparkasse aus

Wunderbar bunte Geisterstadt Burano

OBERBILK. Nach Burano werden derzeit die Kunden der Stadt-Sparkasse Düsseldorf im Haus an der Kölner Straße 295 entführt. In der frisch renovierten Filiale zeigt Astrid André 24 Bilder, die während und nach einer Reise zu der kleinen Insel in der Lagune von Venedig entstanden sind. Die Künstlerin hat das Markenzeichen der Insel nahe Murano und Venedig - die farbenfrohen, bunten Hausfassaden - in ihren 45 mal 50 Zentimeter großen Bilder in Mischtechnik eingefangen.

 

Menschenleer sind die Gäßchen, vielleicht ist es Mittag, die Sonne strahlt jedenfalls die Fassaden an. Es herrscht eine wunderbare Ruhe, sogar die Boote auf den Kanälen scheinen regungslos. Manchmal ist ein Wäschestück oder ein Vorhang vor einer Tür das einzige Indiz dafür, daß auch Menschen in dieser bunten Geisterstadt leben.

 

Jedoch kam es der Künstlerin nicht auf die Geschichten an, die die Einwohner oder Touristen erzählen würden, vielmehr wurde sie inspiriert von der Farbigkeit der Häuser und den Spiegelungen im Wasser der Kanäle. Astrid André: "Ich habe schon lange Motive gesucht, wo ich Farben unterbringen kann." Auf der Insel Burano hat sie diese gefunden. Die vielen Farbflächen hat sie in ihren Bildern komponiert, teils auch abstrahiert gegeneinandergesetzt.

 

Astrid André wurde 1962 in Düsseldorf geboren. Sie studierte von 1981 bis 1988 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Peter Kleemann und Professor Konrad Klapheck, bei dem sie 1987 Meisterschülerin wurde. Seit 1988 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Düsseldorf und in ihrem neuen Atelier in Krefeld: In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zeigte sie ihre Werke. Die Burano-Bilder sind noch bis zum 15. Juni in der Stadt-Sparkasse zu sehen und auch zu erwerben. (uhe)


Banderole 3-94

 

"Stadtlandschaften von Burano in vielen Variationen hervorragend wiedergegeben"

Astrid André stellt in der renovierten 58 aus

Umbau und Modernisierung der Geschäftsräume der Sparkassenfiliale 58 - Kölner Straße 295 - nahm unser Institut zum Anlaß, das verschönerte Domizil seinen Kunden vorzustellen, und verband damit die Eröffnung einer ebenso farbenfrohen wie aussagekräftigen Malerei-Ausstellung mit dem Titel "Astrid André - Italienische Stadtlandschaften - Burano".

 

Bei der Eröffnung dieser Schau am Abend des 18. Mai begrüßte Geschäftsstellenleiter Eckhard Ochs die Besucher und stellte ihnen Wolfgang Dornseifer, den Sparkassenchef, vor, der seinerseits Grüße des Vorstandes überbrachte. Dornseifer ließ die Gäste zunächst wissen, daß die Vorstandsmitglieder unserer Sparkasse das Geschäftsstellennetz inzwischen untereinander aufgeteilt hätten, so daß ihm das Vergnügen zufiele, diese Ausstellung zu eröffnen. Der Vorstandsvorsitzende dankte der ausstellenden Künstlerin für ihre Bereitschaft, 24 ihrer Werke hier zu zeigen, und wies darauf hin, daß die Exponate auch zu kaufen seien. Er dankte den Sparkassenkunden sowie der Geschäftsstellenmannschaft für die während der Umbauzeit hingenommenen Unbequemlichkeiten und zeigte sich erfreut über die gelungene Renovierung. Klaus Siepmann M. A. dankte er für die Bereitschaft, Astrid André und ihr Schaffen zu würdigen und auf Besonderheiten der ausgestellten Arbeiten einzugehen.

 

Klaus Siepmann begann seine Ausführungen mit der Schilderung des Hintergrundes beim Entstehen der Ausstellungsstücke. Angeregt worden seien diese Werke durch eine Italienreise, die Astrid André im Sommer 1993 unternommen hätte. Das Ziel der Reise sei die kleine Insel Burano im nördlichen Teil Lagune von Venedig gewesen. Für einige Zeit hätte sie dort unter den Einwohnern der alten Fischersiedlung gewohnt, deren Häuser in vielen leuchtenden Farben gestrichen seien. Diese farbigen Hausfassaden hätten die Künstlerin ebenso beeindruckt wie die Ruhe und unverfälschte Idylle der Insel.

 

Klaus Siepmann: "Die Darstellung der Stadt in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen nimmt eine besondere Stellung im künstlerischen Schaffen von Astrid André ein. Dieses belegen die zahlreichen Gemälde der Großstadt Düsseldorf aus den Jahren 1983 bis 1989 ebenso wie die Bilder der kleinen Ortschaft Burano."

 

Astrid André, so der Kunstexperte, sei 1962 in Düsseldorf geboren und habe nach ihrem Abitur an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf studiert, vor allem bei Peter Kleemann und Konrad Klapheck. Bei letzterem sei sie 1987 Meisterschülerin geworden. Seit 1988 arbeite sie als freischaffende Künstlerin in Düsseldorf und in ihrem neuen Atelier in Krefeld.

 

Schon seit 1984 habe die Malerin an zahlreichen Gemeinschafts- und Einzelausstellungen in Düsseldorf und Umgebung teilgenommen. Werke von ihr seien im Künstler-Verein Malkasten und von 1985 bis 1992 regelmäßig auch in den Jahresausstellungen Düsseldorfer Künstler im Ehrenhof zu sehen gewesen, aber auch in gleichartigen Präsentationen des Benrather Kulturkreises (1986 bis 1989). Im Auswärtigen Amt in Bonn sei 1986 unter dem Titel "Junge Künstler sehen die Länder der EG" ein Großstadtbild von Astrid André ausgestellt und in einem Kalender publiziert worden. Mehrere Preise hätten der Künstlerin zusätzliche Anerkennung verschafft.

 

Klaus Siepmann widmete sich anschließend einer eingehenden Betrachtung und Interpretation der ausgestellten Bilder und wies nebenher darauf hin, daß auf ihnen keine Menschen dargestellt seien. Dadurch bringe die Malerin in verstärktem Maße die wesentlichen Merkmale der Stadtlandschaft zum Ausdruck.

 

Der Kunstexperte schloß seinen Vortrag mit den anerkennenden Worten: "Die Künstlerin hat gekonnt die Stadtlandschaften von Burano in vielen Variationen und maltechnisch in hervorragender Weise wiedergegeben."

 

Die Ausstellung war bis zum 15. Juni zu sehen und brachte auch einen beachtlichen Verkaufserfolg. (Manfred Berger)